Genetik Praktikum in den Biologie-Leistungskursen

Auf der Suche nach Lactose-Intoleranz in den Genen der Schüler

Im schuleigenen Labor fanden auch im Januar 2020 wieder in allen sieben Biologie-Leistungskursen der 12. Klassen des beruflichen Gymnasiums genetische Analysen der Schüler-DNS statt.
Dabei lernten die Schüler*innen unter anderem die abiturrelevanten Methoden der PCR und der Gelelektrophorese kennen (hier: DGS82).

Den Biologie Leistungskurs kann man am BKVB in drei Bildungsgängen des beruflichen Gymnasiums belegen:

Im schuleigenen Labor haben sich angehende Abiturienten des Berufskollegs Vera Beckers auf die Suche nach den genetischen Spuren der Milchzucker-Unverträglichkeit in ihrem Erbgut gemacht. Das Forschungspraktikum ist Teil des Biologie-Leistungskurses.
Etwa 15 bis 20 Prozent der Menschen hierzulande zwickt und zwackt es im Bauch, wenn sie Milch getrunken oder Milchprodukte gegessen haben. Schuld ist der Milchzucker, der bei ihnen starke Beschwerden hervorrufen kann. Wie sich die oft als „Volkskrankheit“ bezeichnete Laktoseintoleranz im Erbgut nachweisen lässt, haben Schülerinnen und Schüler der 12.
Klasse aller drei beruflichen Gymnasien am Berufskolleg Vera Beckers in Krefeld in dieser Woche selbst analysiert – und konnten dabei ihre eigenen Gene im schuleigenen Labor unter die Lupe nehmen.
Viele kennen das Vorgehen aus Filmen: Mit einem Wattestäbchen im Mund wird eine Speichelprobe genommen und anschließend im Labor untersucht. Genau so sind auch die Schülerinnen und Schüler vorgegangen. Mithilfe gängiger molekularbiologischer Methoden konnten sie dann jene Veränderungen im Erbgut nachweisen, die dazu führen, dass Menschen keinen Milchzucker vertragen. Damit konnten sie auch eine Aussage treffen, ob sie selbst von ihren Genen her laktosetolerant oder laktoseintolerant sind, wie es in der Fachsprache heißt.
Dieses Genetikpraktikum mit wissenschaftlichen Analyseinstrumenten ist Teil jedes der aktuell sieben Biologie-Leistungskurse am Berufskolleg Vera Beckers. Dabei lernen die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten verschiedene Methoden der Molekularbiologie wie die Polymerasekettenreaktion (PCR) und die Gelelektrophorese in der Praxis kennen.
Etwa 65 Prozent der Weltbevölkerung ist laktoseintolerant. Das bedeutet, dass diese Menschen zwar als Säugling die in der Muttermilch enthaltene Laktose verdauen können, diese Fähigkeit aber mit zunehmendem Alter verlieren. Als Erwachsene reagiert ihr Dickdarm daher nach dem Genuss von Milch und Milchprodukten mit Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall, Übelkeit oder auch Erbrechen. Im Laufe der Evolution hat sich bei einigen Menschen die Erbinformation (DNS) jedoch so verändert, dass die Fähigkeit Laktose zu verdauen nicht mehr abgeschaltet wird. Da dies insbesondere in den Regionen, in denen schon früh Milchwirtschaft betrieben wurde, ein großer Vorteil war, hat sich diese Veränderung (Mutation) in der Bevölkerung rasch verbreitet. In Europa vertragen daher die meisten Menschen heute Laktose – aber eben nicht alle.