Untergang der klassischen Medien?

Die neuen Medien stehen in der Kritik, fast jeden Tag kann man irgendwo einen Artikel darüber lesen, wie das Internet die Jugend verführt oder die Gesellschaft manipuliert. Doch haben soziale Medien wie Instagram, Facebook und Co. wirklich so einen großen Einfluss auf junge Menschen und ihr Leben?

Mit einer Umfrage zur täglichen Mediennutzung wollte der Journalismus-Kurs am Berufskolleg Vera Beckers das herausfinden. 317 der knapp 3.000 Schülerinnen und Schüler an der Schule haben die Fragen zur Nutzung von sozialen Medien, von Zeitungen oder Fernsehen bis Juli 2019 beantwortet.

Eines der wichtigsten Ergebnisse: Die Mehrheit verbringt absolut keine Zeit mit gedruckten Medien wie Zeitungen und Zeitschriften oder dem Radio. 85 Prozent können denn auch auf Tageszeitungen komplett verzichten. Ganz anders hingegen sieht es bei den sozialen Medien wie Instagram oder WhatsApp aus, mit denen mehr als die Hälfte der Befragten an einem durchschnittlichen Tag mehr als zwei Stunden verbringt. Auf Social Media komplett verzichten? Das kann sich nur etwa jeder Fünfte vorstellen.

Außerdem wird das Fernsehen von Streamingdiensten wie Netflix, Maxdome und Co. ersetzt. Für viele scheint klar zu sein: Serien auf Abruf zu schauen und selbst zu entscheiden, was man wann gucken will, klingt viel besser als TV zu einer festen Uhrzeit. Vier von zehn Befragten schauen denn auch gar kein Fernsehen mehr, fast sieben von zehn könnten ohne Probleme aufs TV verzichten.

Bei den modernen Streamingdiensten sieht das ganz anders aus: Nur 16 von 100 Befragten verbringen damit keine Zeit und nur jeder Dritte sagt, er könne darauf verzichten.

Dass die Jugend kein Interesse am Weltgeschehen haben soll, wie oft vermutet wird, hat die Umfrage nicht bestätigt. Denn für knapp 97 Prozent der befragten jungen Menschen am Berufskolleg Vera Beckers ist es sehr wichtig informiert zu sein –  zumindest über ein Thema, das sie interessiert. Das Interessante dabei: Jeder Fünfte sagt, die wichtigste Quelle für diese Informationen seien Gespräche mit Eltern, Freunden und anderen Menschen. 62 Prozent informieren sich allerdings am häufigsten auf Tablets, Smartphones und Laptops über das Weltgeschehen.

Und was bedeutet das nun? Die Auswertung der Umfrage hat ergeben, dass die Mehrheit ohne Weiteres auf die „alten“ Medien wie Zeitung, oder Zeitschriften verzichten können. Bedeutet das nun den Untergang der klassischen Medien? Sehr schwierig zu beantworten. Mit dem Fortschritt und dem Wandel der Zeit verändert sich die Welt. Natürlich werden dann moderne Techniken bevorzugt, da sie viele Vorteile mit sich bringen.

Larisa Nalic