Das BK Vera Beckers ist jetzt “Botschafterschule des Europäischen Parlaments”
Europaabgeordnete Petra Kammerevert verleiht Urkunde an neun JuniorbotschafterInnen
Schülerinnen und Schülern Europa näherzubringen ist das Ziel des Projekts „Botschafterschule für das Europäische Parlament“. Hierzu soll ein europaweites Netzwerk zwischen Schulen, die sich mit europapolitischen Fragen auseinandersetzen, aufgebaut werden. Durch Austausch, persönliche Kontakte und die Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament sollen Schülerinnen und Schüler, die als JuniorbotschafterInnen fungieren, sich verstärkt mit dem Thema Europa auseinandersetzen und in ihre Schulen tragen. Das Europäische Parlament startete die Pilotphase des Programms 2015/17 mit Schulen in fünf Bundesländern. 2017 wurde das Programm zum ersten Mal bundesweit mit Botschafterkonferenzen erweitert.
Petra Kammerevert, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung, zeichnete am Freitag neun JuniorbotschafterInnen des Berufskollegs Vera Beckers mit einer Urkunde aus und sagte, sie freue sich sehr, die Juniorbotschafterinnen und Juniorbotschafter auszeichnen zu können, da jugendliches Engagement für europapolitische Inhalte in einer Zeit aufkeimenden Populismus sehr wichtig sei. Stefan Bur, Schulleiter des Berufskolleg Vera Beckers, lobt das Engagement der JuniorbotschafterInnen: „Als Europaschule ist uns natürlich daran gelegen, den europäischen Gedanken so weit wie möglich in unseren Schulalltag zu tragen. Dazu leistet das Programm einen guten Beitrag. Mein Dank gilt natürlich auch den am Projekt beteiligten LehrerInnen, die hier viel Zeit investieren.“
Dr. Jens Saathoff, Abteilungsleiter für Internationalisierung am Berufskolleg Vera Beckers beantwortet Fragen zu dem neuen Programm:
Wie kam es zu der Teilnahme am Projekt?
Das Berufskolleg Vera Beckers ist seit 2009 Europaschule und in dem Rahmen habe ich 2016 an der Jahreskonferenz der Europaschulen in Berlin teilgenommen. Dort wurde das neue Projekt der „Botschafterschule für das Europäische Parlament“ von Vertretern der Europäischen Kommission vorgestellt. Die Idee, Schülerinnen und Schüler als BotschafterInnen für Europa und das Europäische Parlament einzusetzen, schien mir eine ideale Ergänzung zu der Arbeit, die wir als Europaschule ohnehin schon machen. Im Bereich der interkulturellen Zusammenarbeit sind das beispielsweise Praktika unserer Schülerinnen und Schüler im Ausland oder eine vertiefte Auseinandersetzung mit europäischen Inhalten im Unterricht. Diesen letzten Punkt durch die Schülerinnen und Schüler selbst noch zu erweitern, hat mich sofort überzeugt. So haben wir uns zu der 1. Jahreskonferenz der Botschafterschulen in Essen im Januar 2017 angemeldet. Dort wurden die Kriterien für eine Teilnahme am Projekt und eine spätere Zertifizierung als Botschafterschule deutlich gemacht.
Wodurch zeichnet sich das BKVB jetzt aus?
Unsere neun JuniorbotschafterInnen entwickeln Informationsangebote an der Schule oder organisieren Projekttage. Da bei der Konferenz in Essen bereits zwei unserer SchülerInnen dabei waren, haben wir gemeinsam mit ihnen erst einmal weitere SchülerInnen für das Projekt hinzugewonnen und dann begonnen, Angebote zu entwickeln. Das erste ist ein 45-minütiges Seminar, welches LehrerInnen der Fächer Politik und Gesellschaftslehre nun für ihren Unterricht „buchen“ können: Zwei JuniorbotschafterInnen unterrichten dann eine Klasse zum Thema „Wozu EU?“. Am 20. und 21. März wird ein zweitägiger Workshop mit der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt: In einem Planspiel zur Zukunft der EU sollen SchülerInnen der 12er- Klassen des beruflichen Gymnasiums EU-Parlamentsentscheidungen durchspielen. Und am 1. und 2. Juni werden 14 SchülerInnen, darunter natürlich die JuniorbotschafterInnen, nach Straßburg zum „Europäischen Jugendevent 2018“ fahren. Bei diesem „European Youth Event“ können die jungen Leute dem Europäischen Parlament ihre Vorschläge zur Zukunft Europas unterbreiten. Gesucht sind konkrete, problemlösende Ideen. Bei alledem werden die JuniorbotschafterInnen natürlich von LehrerInnen begleitet, die als „SeniorbotschafterInnen“ tätig sind. Neben der Begleitung der JuniorbotschafterInnen gehört zu ihren Aufgaben die Teilnahme an Workshops zu EU-Themen und an den jährlichen Netzwerktreffen.
Was sagen die JuniorbotschafterInnen?
Maike Adam:
Es ist spannend, als SchülerIn anderen SchülerInnen Europa zu erklären. Man sieht alles aus einer anderen, neuen Sicht. Schön war auch, dass die Europaabgeordnete, Frau Kammerevert, uns ins Europaparlament eingeladen hat. Sie meinte, das müsse man als JuniorbotschafterInnen kennen. Darauf freuen wir uns.
Noah Sack:
Ich finde das Projekt gut, weil man so ein Teil von Europa ist. Man wirkt daran mit, die europäische Idee umzusetzen und für Jugendliche zu gestalten. So beschäftigt man sich viel intensiver mit dem Thema und ist aufmerksamer bei politischen Entscheidungen.
Nico Bonas:
Das sehe ich genauso. Man hat die Möglichkeit, mitzugestalten, zum Beispiel bei der europaweiten Einführung des Führerscheins ab 17, nach begleitetem Fahren ab 16!