Menschen auf der Flucht: missio-Truck macht Station am Berufskolleg Vera Beckers

Anlass war der Weltflüchtlingstag: Das Nicht-Vorstellbare ein wenig greifbarer zu machen und sich mit der Situation vieler Menschen, die aus verschiedensten Gründen flüchten müssen, zu befassen, dazu hatten Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Vera Beckers (BKVB) Gelegenheit, als der missio-Truck auf der Girmesgath Station machte.

„Mich hat besonders beeindruckt zu sehen, mit wieviel Energie und Mut Frauen, Kinder, Männer durch diese wohl schwerste Zeit ihres Lebens gehen,“ sagt Lynn Klecker aus der CSW 11, einer Unterstufenklasse aus der zweijährigen Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen, die an diesem Morgen die multimedialen Angebote im LKW betrachten. Benita Gashi, ebenfalls Schülerin der CSW 11, ergänzt: „Man war direkt mit dem Problem konfrontiert und mit wie viel Tatkraft die Menschen bei null anfangen, wenn die Flucht gelingt, das hat mich besonders berührt.“

Die Ausstellung vermittelt in sieben thematisch gestalteten Räumen im Truck anhand von Spiel- und Hörstationen sowie von Objekten und Texttafeln, warum Menschen flüchten und wie das westliche Konsumverhalten andere Regionen in der Welt beeinflusst. Hierbei stehen die Biographien von Bürgerkriegsflüchtlingen im Osten der Demokratischen Republik Kongo im Vordergrund. Sie verdeutlichen, was Flucht ganz konkret für Menschen bedeutet und zeigen, wie Menschen Würde bewahren und die eigene Entwicklung in die Hand nehmen. Viele Menschen im Kongo müssen fliehen, weil Rebellentruppen die Kontrolle über die Coltanvorkommen erlangen wollen und dabei vor Ausbeutung, Versklavung und Vertreibung nicht Halt machen. Coltan ist ein wesentlicher Rohstoff für elektronische Geräte, vor allem Handys.

In einem Computerspiel, einem „Serious Game“, hat Can Günes, Schüler der CGL 11, des Bildungsgangs staatlich geprüfter/r Gymnastiklehrer/in, gerade nacherlebt, welche reale Fluchtgeschichte sein Avatar, also seine virtuelle Figur im Spiel, hatte: „Das war unglaublich, wirklich schlimm, was Menschen erleben müssen. Andererseits machen die Beispiele einem selbst Mut für das eigene Leben, sie zeigen, dass man niemals aufgeben sollte und man immer wieder aufstehen kann.“

Die Aktion im Truck wurde flankiert von thematisch verwandten Angeboten durch pädagogische BegleiterInnen von missio. Sie fand im Rahmen der Aktionstage vom 20.-24. Juni anlässlich des Weltflüchtlingstags statt. Die Aktionstage wurden vom Krefelder Aktionsbündnis veranstaltet, der Truck wurde durch das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Krefeld organisiert.