Briefe am Holocaust-Denkmal
Briefe sind zum einen oft etwas höchst Persönliches und zugleich ein Zeugnis für nachfolgende Generationen. Drei Briefe haben Schülerinnen und Schüler der Schülervertretung bei ihrem Besuch des Holocaust-Denkmals in Berlin besonders berührt. Wir danken der Stiftung „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“, dass wir diese hier veröffentlichen können.
Was wird das noch für ein Leben sein, selbst wenn ich überlebe?
Wen werde ich in meiner alten Heimat Warschau überhaupt noch finden?
Wozu und für wen diese ganze Jagd nach dem Leben, alles ertragen, immer durchhalten – wozu?!
Mein Liebling,
trenn dich nicht von Michel. Lasst euch nicht ins Heim bringen. Schreib an Papa, vielleicht kann er euch helfen, und an Paulette. Frag den Kürschner von gegenüber um Rat. Vielleicht erbarmt sich Gott eurer. Wir brechen morgen auf, mit unbekanntem Ziel. Ich drücke euch unter Tränen. Ich hätte euch so gerne noch einmal umarmt, meine armen Kinder, ich werde euch nicht wiedersehen.
Ich hatte gehofft, wir würden einander wiedersehen, aber nun habe ich alle Hoffnung verloren. Noch einmal, nur einmal noch die Gelegenheit zu haben, Dich wiederzusehen, und dann – soll das Schlimmste geschehen.